Heiliger Florian

Schutzpatron der Feuerwehr

Das Patronat Florians als Schutzheiliger gegen Feuersgefahr besteht seit dem 15. Jahrhundert. Neben Laurentius und Agatha ist er der Hauptpatron gegen Feuersgefahr. Allgemein bekannt ist das nicht ganz ernst zu nehmende Stoßgebet:


"Heiliger Sankt Florian,
du Wasserkübelmann,
verschon' mein Haus,
zünd' andere an."


Darüber hinaus wird Florian noch von vielen anderen Gruppen als Schutzheiliger angerufen: gegen Feuergefahr und Wassergefahr; bei Dürre, bei Unfruchtbarkeit der Felder; gegen Sturm; von den Feuerwehren, Kaminkehrern, Bierbrauern, Schmieden und bei Brandwunden. Er gehört aber nicht zu den klassischen 14 Nothelfern.

Wer war nun dieser Volksheilige, über den es so viele Legenden gibt?

Der heilige Florian ist meist als römischer Soldat mit Lanze und Banner in der Hand dargestellt, wie er ein brennendes Gebäude mit Wasser aus dem Kübel löscht oder mit einem Mühlstein um den Hals. Er gehört in die letzte Etappe der Christenverfolgung. Noch war das Christentum offiziell nicht als Staatsreligion anerkannt.

Florian kam in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts in Zeiselmauer bei Wien zur Welt. Er wurde getauft und christlich erzogen. Nach einigen Jahren Offizierstätigkeit im römischen Heer lies er sich pensionieren und wurde Leiter der Kanzlei des kaiserlichen Statthalters im römischen Lauriacum, dem heutigen Lorch bei Enns in Oberösterreich.

Als unter Kaiser Diokletian zu Beginn des 4. Jahrhunderts grausame Christenverfolgungen ausbrachen, wurden 40 gläubige Soldaten verhaftet, in den Kerker geworfen und gefoltert. Florian, als praktizierender Christ, hatte einen hohen Begriff von Kameradschaft mit seinen einstigen Waffengenossen. Er wollte den Unglücklichen helfen und plante ihre heimliche Befreiung. Bei dem Versuch, in den Kerker zu gelangen, wurde er jedoch ebenfalls festgenommen und dem Statthalter Aquilinus, seinem direkten Vorgesetzten, vorgeführt.

Als Florian es ablehnte, den Göttern zu opfern und auch nicht bereit war, seinen Glauben abzuschwören, wurde er grausam gefoltert und musste die furchtbarsten Martern erleiden. Er überstand Zange, Geißel, Peitsche und Brennen mit den Worten: "Ich habe für den Kaiser so manche Wunde erlitten, warum sollte ich für Christus nicht auch ein paar Schrammen hinnehmen?" Zusammen mit seinem Glaubensgenossen wurde er zum Tode verurteilt.

Am 4. Mai 304 wurde das Urteil vollstreckt. Ihm wurden die Schulterblätter zerschmettert. Zuletzt hängte man ihm einen Mühlstein um den Hals und stürzte ihn in die Enns. Die Legende berichtet dazu, dass der leblose Körper Florians auf einen Felsen gespült wurde. Augenblicklich schwebte ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln herab und bewachte die Leiche, damit Heiden sie nicht schänden konnten. Eine Witwe namens Valeria barg den Leichnam Florians. Die Florianslegende berichtet, dass Valerias Gespann von kleinen Zugtieren unterwegs ermattete, worauf die Witwe so lange betete, bis eine heute noch fließende Quelle entsprang, die ihre Tiere erquickte. Durch jähes Halten bezeichnete sie kurz darauf den Ort, an dem der Heilige begraben werden wollte. Sie verbarg seinen Leichnam solange unter Buchenlaub, bis sie ihn an besagter Stelle bestatten konnte. Im 8. Jh. wurde über seiner Begräbnisstätte das berühmte Chorherrenstift St. Florian bei Linz sowie eine Kirche errichtet.

Das Volk jedoch wusste von ihm noch etwas Schöneres. Von Mund zu Mund wurde eine wundersame Tat des Knaben Florian verbreitet: Er hatte, so klein er noch war, einen Hausbrand mit einem winzigen Kübel Wasser gelöscht. Weiterhin blieb ein Köhler in einem brennenden Meiler unversehrt, als er Florian zu Hilfe gerufen hatte.



Alle Berufe aber, die es mit dem Brennen und Löschen zu tun haben - die Köhler und die Schmiede, die Kaminkehrer und die Zinngießer, die Schnapsbrenner und allen voran die Feuerwehren - haben ihn, den Feuergepeinigten und Wassergesteinigten, zu ihrem Patron erwählt:


"Es brennt, o heil`ger Florian,
Heut aller Orts und Enden:
Du aber bist der rechte Mann,
Solch Unglück abzuwenden!"